In Mariazell gibt es nicht nur Lebkuchen

Also mal rein kulinarisch betrachtet kennen diesen Ort viele aufgrund des Lebkuchens, doch gibt es hier auch noch eine kleine Brauerei, das Girrer Bräu oder auch bekannt als Brauhaus Mariazell. Nicht unweit vom Wahrzeichen des Ortes, der imposanten Basilika, befindet sich die kleine Gasthofbrauerei in Richtung St. Sebastian. Man bietet dort ein „Helles“, welches obergärig gebraut wird, und ein Dunkles bzw. auch mal ein Festbier. Am besten man wirf vorab immer einen Blick auf die Website der Brauerei um zu sehen was gerade am Hahn hängt.

Im Lokal habe ich mich für ein Mariazeller Gold entschieden, also jenes Bier dass es quasi „immer“ geben müsste. In der Karte wird es als, ich zitiere, „helles mit obergäriger Bierhefe vergorenes Gerstenbier“ bezeichnet. Bevor noch ein großer Aufschrei kommt, nein kein Helles sondern ein helles … anders gesagt es ist nicht der Bierstil Helles gemeint.

das helle Bier von Girrer Bräu in seiner vollen Pracht

Das Bier ist schön hell, ein sehr schöner und heller goldgelber Ton. Es ist unfiltriert und hat eine schöne Trübe, die Perlage ist fein und reichlich vorhanden. Gekrönt wird dieses Bier von einer weißen und sehr feinporigen Schaumkrone. Dieser erweist sich mit der Zeit auch als sehr schön stabil. Geruchlich war ich zu Beginn etwas überrascht, da man eine feine Bananennote wahrnehmen kann. Aber es wird ja von obergäriger Hefe geschrieben, so würde ich vermuten, dass man hier eine Weizenhefe einsetzt. Diese Hefearten sind dafür bekannt dem Bier eine feine Bananennote zu verleihen.

das Sudhaus der Brauerei

Im Antrunk präsentiert sich zunächst eine schöne dezente Malznote die recht rasch von einem Hauch Banane abgelöst wird. Man darf es sich jedoch nicht wie in einem Hefeweizen vorstellen, es ist wirklich ein angenehmer Hauch. Der Körper ist nicht zu kräftig aber auch nicht zu leicht, ein schönes Mittelmaß würde ich meinen. Durch die stärkere Perlage ist es schön spritzig und verleiht dem Bier eine erfrischende Note. Beim Abgang gesellt sich ein schön eingearbeiteter Hopfenton hinzu.

Thomas mit Bier

Ich finde in Summe ein nettes Bier, dass schön erfrischend als auch fruchtig ist. Einem genauen Stil kann ich es ehrlich gesagt nicht zuordnen. Von der vermuteten Schüttung her würde es schon in die Richtung eines Ale gehen, eventuell ein Golden Ale (?), doch aufgrund der Hefe kann es dies natürlich nicht sein. Egal, nach einer Wanderung auf der Bürgeralpe oder bei den umliegenden Bergen in der Gegend ist ein kräftiger Schluck dieses Bieres eine wahre Wohltat für die Wandersfrau oder in meinem Fall den Wandersmann. Sehr zum Wohle!

die Braugastätte von Außen